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Kokosöl, MCT, C8 … C3P0?!

978 Wörter

Kokosöl Und MCT

Die Fettsäuren in Kokosöl und -milch sind die seltenen mittelkettigen Triglyceride, auch MCT (Middle Chain Triglycerides) genannt. Insgesamt gibt es vier dieser MCT’s, nämlich die Capronsäure (kurz: C6), die Caprylsäue (kurz: C8), die Caprinsäure (kurz: C10) und die Laurinsäure (kurz: C12). Je nach verwendeter Marke kann MCT Öl pro Portion bis zu 18 mal mehr MCT Fettsäuren enthalten als reines Kokosfett.
Die besondere Eigenschaft: wenn diese einmal in die Zelle gelangt sind, bilden sie dort kleinere Tröpfchen, an die sich Enzyme leichter binden können und die von der Zelle schneller in Energie umgewandelt werden können. Anders als bei allen anderen Arten von Fettsäuren, die eher dazu führen, dass die Fettpölsterchen wachsen. MCTs sind also weniger „dick machend“.

Man sollte allerdings – wenn man Gewicht verlieren möchte – darauf achten, täglich nicht mehr als 60 ml (1/4 Tasse) Kokosmilch bzw. MCT Öl zu sich zu nehmen, sonst wäre der positive Effekt der MCTs irgendwann einmal dahin.

Ersetzt man LCT (langkettige Fettsäuren) durch MCT kann ein höheres Sättigungsgefühl und eine längere Sättigungsdauer beobachtet werden. Dies geht auf eine höhere Ketonkörperkonzentration im Blut zurück, dazu später mehr. Also ein weiterer Vorteil, wenn man abnehmen möchte und vielleicht sogar intermittierendes Fasten dafür betreibt. Damit hält man den quälenden Hunger länger in Schach.

Das MCT Öl hat neben der schnellen Verwertung für das Gehirn den zweiten Vorteil, dass es keine Auswirkungen auf deinen Blutzuckerspiegel, d.h. die Ausschüttung von Insulin hat. Durch eine konstante Energiezufuhr werden somit Leistungstiefs vorgebeugt und Körper und Geist können besser funktionieren.
Außerdem hat es keinen Einfluss auf die Blutfettwerte oder den Cholesterinspiegel.

Ein Teil davon wird zu Wärme umgesetzt, was wiederum die Körpertemperatur erhöht und dadurch den gesamten Stoffwechsel ankurbelt. Das nennt man nahrungsindizierte Thermogenese, diese ist bei Einnahme von MCT größer als bei LCT.

Kokosöl besteht zu etwa 50-55% aus der oben genannen Laurinsäure. Sie hat die höchst hilfreiche Fähigkeit das Keimwachstum zu hemmen. Dadurch halten Lebensmittel, die Kokosöl enthalten länger als dieselben Mahlzeiten, die mit anderen Fetten zubereitet wurden.
Die Laurinsäure wirkt jedoch nicht nur in Mahlzeiten antibakteriell und antiviral, sondern auch im Körper. Sie gilt als natürliches Antibiotikum und schützt die guten Bakterien im Darm. Laurinsäure durchdringt die Zellwand von Krankheitserregern (Bakterien, Pilze, Viren) und führt so zu deren Absterben. So hilft sie gegen Akne, Herpes-, Grippeviren, Candida-Pilze oder Karies, weshalb man Kokosöl auch zum Ölziehen verwendet.

Was es mit den Ketonkörpern auf sich hat

In Zeiten von Nahrungsknappheit und Hunger, hat der Körper die Möglichkeit auf eine alternative Energiequelle zu wechseln – sogenannte Ketonkörper oder Ketone. Ketone sind kurzkettige Fettsäuren die in der Leber synthetisiert werden.

Sie werden nicht nur produziert, wenn die Nahrung knapp ist, sondern auch wenn die Menge an Kohlenhydraten in der Ernährung stark reduziert wird, üblicherweise unter 50 g/Tag.

Ketone sind also nichts Ungewöhnliches oder Fremdes für unseren Körper. Sie haben eine große Bedeutung für das Gehirn des Neugeborenen – 50% der Energie kommen aus Ketonen. Jäger und Sammler in gemäßigten Breiten, dürften die Wintermonate, also zwischen 5 und 8 Monate, in Ketose verbracht haben.

Die bewusst ketogene Ernährung ist eine Form der Low-Carb Diät. Der Körper gewinnt dadurch aus fettreicher, moderat eiweißreicher und sehr kohlenhydratarmer Nahrung Energie.

Alle Zellen, die Fettsäuren verstoffwechseln können, sind auch in der Lage Ketonkörper zu nutzen.

  • Ketonkörper sind wasserlöslich
  • Können durch die innere Mitochondrienmembran transportiert werden
  • Können die Blut-Hirn Schranke überwinden. Ist man ketoadaptiert benötigt das Gehirn nur noch 40 g Glucose, anstatt 120 g. Der Rest wird über Ketone gedeckt.
  • Ketonkörper können von einer Vielzahl von Geweben im Körper genutzt werden inkl. Zentralnervensystem und Gehirn
  • Ketonkörper können unabhängig von Insulin in die Zelle transportiert werden und so auch bei einer Insulinresistenz der Zellen, eine ausreichende Energieversorgung sicherstellen

Ketogene Ernährung ist nicht zu verwechseln mit der Ketoazidose. Die meisten Ärzte haben in ihrer Ausbildung Ketone nur im Zusammenhang mit der Ketoazidose kennengelernt. Dies ist eine lebensbedrohliche Stoffwechselsituation, welche nur bei Typ-1 Diabetikern auftritt.

Und wofür bzw. wie nutze ich jetzt MCT Öl?

MCT Öl aus reiner Caprylsäure ist geschmacks- und geruchsneutral, transparent und auch bei Licht stabil.

Das hat den Vorteil, dass du es lange lagern und für nahezu alles verwenden kannst: in Smoothies, als Salatdressing oder auch im Bulletproof Coffee. Nur zum braten oder kochen solltest du es nicht verwenden, da es einen viel zu niedrigen Rauchpunkt hat.

Bei Beginn der Einnahme des Öls können Verdauungsstörungen auftreten. Optimal ist es, wenn der Körper Stück für Stück an die Einnahme von MCT Öl gewöhnt wird. Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall können als Nebenwirkungen auftreten, da das Öl durch den Körper sehr rasch genutzt wird. 1 TL pro Tag gilt in der Eingewöhnungsphase als hilfreich.

Kaufen kann man das Öl in gewöhnlichen Supermärkten eher selten. Besser ist man an dieser Stelle online bedient und sollte auf eine 100%ige Reinheit des MCT Öls achten. Zusatzstoffe gehören in kein hochwertiges Öl.
Die mit Abstand beste MCT-Fettsäure ist die C8-Caprylsäure, da diese die meisten Ketone im Blut bildet. Das bedeutet, dass MCT Öle, die aus 100% Caprylsäure bestehen, die wirkungsvollsten sind. Einige MCT-Öle enthalten eine Mischung aus Caprylsäure C8 und Caprinsäure C10, die somit weniger Ketonkörper bilden und damit weniger effektiv sind.

Wir haben schon einige MCT Öle getestet und sind letztendlich bei den beiden Berliner Startups PRIMAL STATE (siehe Abbildung oben) und BRAINEFFECT hängen geblieben.

Autorin

Verena
Verena
Als jemand, der in einem medizinischen Beruf arbeitet, interessiere ich mich von Hause aus für die menschliche Biologie. Seit meiner "Diagnose Insulinresistenz" Anfang 2017 lebe ich zusammen mit meiner Frau bewusster und befasse mich viel mit Gesundheits- und Ernährungsthemen. Zudem haben wir vor Jahren dem "Mainstream" den Rücken gekehrt und beschäftigen uns näher mit politischen Themen... und Lebensmittel sind sehr politisch.

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