Gedanken-Puzzle

weil alle Themen ineinander greifen

So gesund ist Fahrrad fahren im Winter

676 Wörter

Jeder ganzjahres Radfahrer kennt sie, die Ausrufe, die automatisch kommen, wenn man (bei fünf Grad immer noch) mit Helm zur Arbeit erscheint:

  • Bei dem Wetter fährst du mit dem Rad?!
  • Das ist doch gefährlich!
  • Ich würde nicht gern so verschwitzt ankommen wollen!
  • Ach je, es regnet doch!
  • Es ist doch viel zu kalt zum Radfahren!
  • Es ist doch viel zu warm zum Radfahren! (gerne dann im Sommer)
  • Du bist doch verrückt!
  • Bei Schnee fährt man doch nicht mit dem Fahrrad!
  • Hast du keinen Führerschein?!
  • Das könnte ich nicht!
  • Das dauert doch viel zu lange!
  • Du bist bestimmt ein wilder Raudifahrer!

Das habe ich alles schon mindestens einmal gehört. Aber davon lasse ich mich nicht beirren. Auf alles gäbe es natürlich eine passende Antwort, nur will die meist gar keiner hören.

Fakt ist, im Winter verbringen wir die meiste Zeit drinnen, bei trockener Heizungsluft, die für die Schleimhäute nicht gerade gut ist. Dies bietet wiederum eine gute Angriffsfläche für Erkältungen. Die Winterluft auf dem Fahrrad dagegen sorgt für eine Befeuchtung der Schleimhäute und Atemwege. Jeder Radler kennt die obligatorische Schniefnase, wenn man absteigt und warme Räumlichkeiten betritt. Damit man die kalte Atemluft nicht direkt einatmet, empfiehlt es sich so moderat zu fahren, dass man noch angenehm durch die Nase atmen kann. So wird die Winterluft ­dabei vorgewärmt, bevor sie in die Lunge kommt.
Weiterhin empfehle ich Lippen- und Gesichtspflege, damit die raue Witterung und Kälte nicht der Haut zusetzen. Dafür gibt es speziell wasserarme und stark fetthaltige Cremes für den Winter, z.B. der Calendula Wind & Wetter Balsam von WELEDA. Sie legt sich wie ein pflegender Schutzfilm auf die Haut und isoliert diese. Das gleiche gilt für Lippenbalsam.

Die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen und die Bewegung auf dem Fahrrad, welche den Körper erwärmen, sind gut für das Immunsystem. Ein Saunabesuch funktioniert ähnlich und ist allseits diesbezüglich anerkannt.

Radfahren bringt außerdem den Kreislauf in Schwung, hält uns fit und sorgt für gute Laune. Der Bewegungsapparat wird leistungsfähiger, der Energieumsatz steigt, der Fett- und Zuckerstoffwechsel und die Gehirnleistung verbessern sich. Das Risiko hinsichtlich vielerlei Erkrankungen sinkt – darunter auch Krebs, Demenz oder Depression.

Fakt ist auch, dass das Infektionsrisiko in Bussen und Bahnen höher ist dadurch, dass man sich größeren Menschenmengen aussetzt.

Gefährlicher als Auto fahren ist es auch nicht. Es ist erwiesen, dass Fahrrad fahren insgesamt betrachtet auf jeden Fall gesünder ist als Auto fahren und lebensverlängernd wirkt. Vorausgesetzt man fährt besonnen und vorausschauend, ohne immer auf sein Recht zu beharren. Das geht nämlich in den meisten Fällen dann schief und ohne Knautschzone zieht man den kürzeren. Da hilft es nur sich nicht zu ärgern, sondern das Abbremsen als Trainingseinheit zu verstehen und einfach erneut in die Pedale zu treten. Das erwärmt besser, gesünder und effektiver als Wut. Mit Toleranz und guter Laune fährt es sich sowieso viel entspannter.
Das Unfallrisiko absolut betrachtet ist jedenfalls nicht hoch, auch nicht im Vergleich zum Autoverkehr. Wenn es zu einem Unfall kommt, dann ist die Sterbewahrscheinlichkeit bei Autofahrern sogar um ca. 50 % höher.

Was den Schnee zu guter Letzt angeht: Nun, in Berlin schneit es äußerst selten mal und wenn, dann werden die Straßen ziemlich schnell gut geräumt, so dass das Radfahren weiterhin möglich ist, sofern man sich auf diesen Straßen bewegt und seine Geschwindigkeit entsprechend anpasst. Es ist übrigens legal bei Schnee auf die Straße auszuweichen, wenn der verpflichtende Radweg nicht entsprechend geräumt ist.

Auch wenn Schnee künftig immer häufiger ausbleiben wird, steht schon heute fest, dass die Regen- und Windtage zunehmen werden. Ich bin allerdings alles andere als arm dran, wenn es regnet oder kalt ist. Denn ich freue mich, dass meine Kleidung ihren Job gut erledigt.
Schneller als Bus und Bahn bin ich obendrein auch noch. Probiert es gerne selbst aus!

 

Autorin

Verena
Verena
Als jemand, der in einem medizinischen Beruf arbeitet, interessiere ich mich von Hause aus für die menschliche Biologie. Seit meiner "Diagnose Insulinresistenz" Anfang 2017 lebe ich zusammen mit meiner Frau bewusster und befasse mich viel mit Gesundheits- und Ernährungsthemen. Zudem haben wir vor Jahren dem "Mainstream" den Rücken gekehrt und beschäftigen uns näher mit politischen Themen... und Lebensmittel sind sehr politisch.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten