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Ur-Getreide – Die bekömmlichere Alternative

431 Wörter

Zum ersten Mal stieß ich auf Ur-Getreide, als ich eine Dokumentation über Ernährung sah. Von Einkorn hatte ich bisher weder etwas gehört, noch gesehen.

Ur-Getreide ist nicht so stark überzüchtet wie das heutige Weizen, das ein vielfaches mehr an Gluten (Klebereiweiß) enthält. Viele Backfabriken, so muss man sie ja heutzutage fast nennen, geben Brot und Brötchen noch extra Gluten hinzu für eine super knusprige Kruste. Die Auswirkungen davon sehen wir heute im schlimmsten Fall in einer Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie oder auch Leaky Gut, der „löchrige“ Darm. Das hat mich aufhorchen lassen und ich wollte unbedingt das neue alte Getreide kosten und ausprobieren.

Leaky…was?!

Zöliakie ist ja schon vielen ein Begriff, tritt aber in der Bevölkerung relativ selten auf. Unter einem Leaky Gut-Syndrom leiden dagegen viele ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Grund für eine beeinträchtigte Darmbarriere kann unter anderem das Klebereiweiß Gluten sein, das wir immer mehr zu uns nehmen und das uneingeschränkt im intakten Zustand in den Dünndarm gelangt, den er aufgrund der aggressiven Wirkung durchlässig werden lässt. Dies wiederum führt zum Eindringen von Fremdkörpern in den Blutkreislauf, welche eigentlich im Darm bleiben sollten. Dort können Anti-Nährstoffe wie Gluten, Lektine und weitere Substanzen erheblichen gesundheitlichen Schaden anrichten.

Die Folgen

  • Lokale Entzündungen im Körper (low grade inflammation – eine Entzündung, die ständig und im geringen Maße den Körper bzw. das Immunsystem fordert.)
  • weitere Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergien
  • weitere chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Reizdarm
  • Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1, Multiple Sklerose, Hashimoto Thyreoiditis, Rheumatoide Arthritis

Ur-Getreide könnte eine Alternative sein

Das Eiweiß in alten Getreidesorten ist anders zusammengesetzt als das in modern gezüchtetem Getreide. Der neue Super-Weizen enthält bis zu 40 Mal mehr Gluten! Menschen mit einer Glutensensitivität oder mit unspezifischen Verdauungsbeschwerden können daher alte Getreidesorten oft viel besser vertragen.

Weitere positive Punkte sind:

  • senken die Blutzuckerwerte und den Cholesterinspiegel und können dadurch Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen
  • liefern mehr Antioxidantien und entzündungshemmende Stoffe
  • enthalten mehr B-Vitamine und Vitamin E
  • mehr Magnesium, Eisen und Kalium
  • Zunahme von Zellen, die beschädigte Blutgefäße reparieren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen regenerieren

Warum wird also nicht generell das bekömmlichere Ur-Getreide verwendet? Tja, die alten Getreidesorten sind weniger produktiv, bringen weniger Erträge, sind teurer für den Verbraucher und somit rechnen sie sich nicht sehr gut.

Die Ur-Getreidearten sind

  • Einkorn
  • Emmer
  • Rotkorn
  • Waldstauden Roggen
  • Kamut/Khorasan
  • Ur-Gerste

Hier findest du weitere Infos über die einzelnen Getreidesorten:

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Autorin

Verena
Verena
Als jemand, der in einem medizinischen Beruf arbeitet, interessiere ich mich von Hause aus für die menschliche Biologie. Seit meiner "Diagnose Insulinresistenz" Anfang 2017 lebe ich zusammen mit meiner Frau bewusster und befasse mich viel mit Gesundheits- und Ernährungsthemen. Zudem haben wir vor Jahren dem "Mainstream" den Rücken gekehrt und beschäftigen uns näher mit politischen Themen... und Lebensmittel sind sehr politisch.

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