Humor ist an und für sich schon ein sehr individuelles Thema. Welchen Einfluss hat aber die Tatsache keine Bilder vor dem geistigen Auge abrufen zu können?
Reden wir erst einmal über die Komik im allgemeinen und anschließend, ob sich diese Faktoren bedingen.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert humor?
Er arbeitet unter anderem mit:
- Erwartungshaltungen
- Stereotypen
- fehlerhaften Kausalverknüpfungen
Die meisten Witze schildern Situationen aus dem Alltag, die jeder schon auf die eine oder andere Art kennengelernt hat. So kann sich der geneigte Zuhörer in die Situation reinfinden.
Einer meiner liebsten Komiker ist Jürgen von der Lippe. Über ihn konnte ich als Kind schon lachen und auch meistens noch etwas lernen.
Wozu gibt es humor?
Jener übertreibt, karikiert und überspitzt, um so die Gesellschaft an den Pranger zu stellen. Ihr wird der Spiegel vorgehalten. Die Narrenfreiheit ist ein hohes Gut, was schon lange gilt.
Fürher war der Hofnarr, der einzige Mensch, der den König öffentlich kritisieren konnte.
Jemand anders hätte sich das nicht herausnehmen dürfen. Somit könnte man es also als Privileg verstehen. Den Clown nimmt doch niemand ernst.
Alle lachen und was dann?
Wozu gibt es die Comedy?
Worauf möchte sie uns aufmerksam machen?
Fragen über Fragen…
Die kehrseite von Humor
Ich habe des öfteren festgestellt, dass Humor auch als eine Art Panzer genutzt werden kann, um seine wahren Gefühle zu verbergen.
Viele Menschen tragen ein falsches Lachen zur Schau, wenn sie unsicher sind oder nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.
Ironie, Sarkasmus und Satire werden (zumeist) genutzt, um auf diese Weise Backpfeifen gegen andere oder sich selbst zu verteilen. Lachen statt Wut ist die Devise.
Schmerzhaft kann es dennoch sein. Wer schon einmal ausgelacht wurde, kennt das Gefühl. Seelisch macht es wohl nicht den großen Unterschied, ob dich jemand anschreit oder auslacht. Ich denke, es sind nur zwei unterschiedliche Formen eines ähnlichen Ausdrucks.
Oft habe ich auch schon gehört: „Das war doch nur ein Witz!“
Einige Komiker sind depressiv, suchtkrank oder hatten eine schwere Kindheit und wollten unter anderem ihre Verwandten oder Freunde zum lachen bringen. Es war ihr Umgang mit den erlebten Situationen. Die meisten waren früher bestimmt schon die Klassenclowns in der Schule. Sicherlich lassen sich dafür mehrere Gründe finden.
mein verständnis von humor
Ich lache am liebsten über Situationen, die mir selbst widerfahren könnten und die aus dem Gefühl: „Das kenne ich auch nur zu gut“ resultieren, weil für mich das noch etwas mit Empathie zu tun hat.
Ein Beispiel: Jürgen von der Lippe – Hohe Temperaturen
Wie sagte es Hirschhausen so schön: Humor hilft heilen.
Ob ich über alles so 1:1 noch lachen würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht, weil sich das eigene Weltbild und Selbstbild ja auch ständig verändert. Wir alle sind jeden Tag ein Stück weit wieder anders als noch zuvor.
Über sich selbst lachen zu können ist mal leichter und mal schwerer.
Das ist etwas, was ich nicht sehr gut kann, da ich eher der ernsthaftere Typ bin.
Aus diesem Grund war es um so interessanter, dass in meiner 64keys Auswertung stand, dass ich humorvoll erscheine. 🙃
Ich bemühe mich täglich um mehr Gelassenheit. sodass ich dem Leben mit mehr Leichtigkeit und Humor begegnen kann.
Aphantasie und Humor
Hat es einen Einfluss auf mein Humorverständnis, wenn ich nicht „sehen“ kann, welches Bild der Comedian auf der Bühne entwirft?
Bei einem Witz geht es um das gesprochene Wort, das möglichst zielsicher ein Bild zeichnet.
In einer Show fragte Jürgen von der Lippe, ob die Zuschauer wüssten, was ein gewisses Fremdwort bedeutet und das soweit klar wäre. Er erklärte, wie wichtig es ist den Inhalt sprachlich/kognitiv zu verstehen.
Nun ist aber auch, wie eingangs erwähnt, die kausale Ebene interessant. Welcher Bezug soll über den Witz hergestellt werden und welchen stelle ich her? Das könnte entscheidend dazu beitragen, ob ein Witz zündet oder eben nicht.
Dazu darf man sich gerne dieses Video zum Thema Philosophie aus der Bühnenshow „So bin ich“ ansehen:
Der komödiantische Berufsstand hat zugegebenermaßen auch einen großen Vorteil – das Publikum.
Lachen ist ja durchaus ansteckend, ob nun aus der Konserve oder live und in Farbe spielen dabei zwar auch energetisch eine Rolle, aber zu wirken scheint beides. Immerhin werden immer noch viele Serien damit unterlegt und in TV Shows gibt es immer noch die Jubelmacher, die für Stimmung im Studio zu sorgen haben.
Humor im alltag
Der eine schüttet sich aus vor Lachen und dem nächsten entlockt der gleiche Inhalt nicht einmal ein leichtes Grinsen. Humor ist was persönliches, so viel ist klar.
Was das zwischenmenschliche angeht, so kann es eben schwieriger werden. Hier ist man wohl noch mehr „gezwungen“ seine Schubladen, aufgrund gemachter Erfahrungen, zu vergleichen und normative Bilder zu hinterfragen.
Kann mir meine Frau zum Beispiel eine Arbeitssituation so nahebringen, dass ich sie auch lustig finde oder die spontane Situationskomik im Ansatz nachvollziehen kann, ohne selbst dabei gewesen zu sein?
Mit Bildern wäre es sicher so manches Mal leichter, das gebe ich zu. Statt mir eine lange Beschreibung zuzumuten, würde ein gezielter und für mich aussagekräftiger Schnappschuss Licht in mein „Dünkel“ bringen.
Nicht umsonst heißt es: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. 🌅
Wenn ich sage: „Ein Mann kommt in eine Bar…“ so imaginieren mutmaßlich 8 von 10 Köpfe unterschiedliche Bilder einer Bar und eines Mannes.
Ich würde mir hier eine Beschreibung aus meiner Erinnerung suchen, wenn ich es denn illustrieren wollte oder müsste.
Ob ich am Ende des Witzes lache, kommt letzten Endes darauf an, ob ich persönlich es lustig finde. Ergibt etwas scheinbar lustiges für mich aus welchen Gründen auch immer keinen Sinn, kann ich auch darüber eben nicht lachen.
Und seien wir ehrlich: Das geht wohl den meisten so. 😉
Autorin
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Schon als Kind war ich verzaubert von der Musik und Technik, die mir erlaubte noch mehr Klänge zu hören.
In der Schule, gerade im Abitur, lernte ich Worte immer mehr zu schätzen und hinterfrage Sprache, Worte und Zeichen aktiv.
Ab 2017 trat dann der Komplex Gesundheit vermehrt in unser Leben.
Primär werde ich zu diesen meine Gedanken kundtun. Mit zunehmender Beschäftigung damit fiel mir auf, dass diese Bereiche nicht so voneinander abgegrenzt sind, wie man vielleicht denken könnte.
Das eine führt zum nächsten und alles verbindet sich.