Wer kennt den Spruch nicht?
Die Zahl der Radfahrer steigt von Jahr zu Jahr stetig an, auch die der Ganzjahresbiker. Kleidung, die immer besser wird, trägt sicher ihren Teil dazu bei. Das hab ich mir also auch gedacht und mich nach und nach mit funktionaler Wäsche ausgestattet, damit ich bei jedem Wetter gerüstet bin und das ganze Jahr durchfahren kann.
Inhaltsverzeichnis
Das Zwiebelschicht Prinzip
Die Kälte alleine ist für den Radler kein Problem, die zügige Fortbewegung in kalter Luft führt jedoch zum sogenannten Windchill-Effekt, der die Haut und damit den Körper bei Wind oder auf dem Rad deutlich stärker kühlt als bei Windstille. Der Windchill beschreibt die Differenz zwischen der Lufttemperatur und der gefühlten Temperatur in Bezug zur Windgeschwindigkeit. Schon bei 20 km/h werden aus 5°C Lufttemperatur 1,1°C, auf einer Abfahrt bei 30 km/h sogar nur 0,1°C. Kommt noch Gegenwind von 20 km/h hinzu, fühlt man auf der Haut -1,3°C.
Wird die Haut jedoch mit geeigneter Kleidung vor dem Wind geschützt, kann sich unmittelbar auf der Haut und in den Fasern der darüberliegenden Kleidung eine warme Luftschicht bilden, die den Körper isoliert und den Menschen Wärme empfinden lässt. Wird diese warme Luftschicht immer wieder vom Fahrtwind durchwirbelt und mit kalter Außenluft durchmischt, verlieren wir Wärme, sinkt die Hauttemperatur und wir empfinden Kälte.
Damit dies nicht geschieht, meine Empfehlungen von Kopf bis Fuß:
Kopf
Das A und O ist der richtige Fahrradhelm! Meinen Kopf ziert daher der LIVALL MT1. Er bietet neben der Hauptaufgabe zu schützen tolle Funktionen wie Stereo Sound Multimedia Lautsprecher, Freisprecheinheit, Rücklicht, Blinker und SOS-Alarm-System. Die Steuerung der Blinker, Musik und Anruffunktion erfolgt über eine kleine dazugehörige Bluetooth Fernbedienung, die am Lenker befestigt wird.
Die blinkende Beleuchtung am Helm ist zulässig, da der Helm als Kleidungsstück gilt. Das neuere Modell hat sogar ein Bremslicht, was ich wirklich gut finde.
Sensoren überwachen die Lage des Helmes und erkennen, wenn auf den Helm starke Kräfte, wie durch einen Sturz, einwirken. Der Helm meldet das an die LIVALL App, die wiederum einen Notfallkontakt per SMS informiert, den man vorher hinterlegt hat.
Die Lautsprecher sind nicht nur für Musik, Hörbücher oder Podcasts praktisch, sondern können auch hilfreich sein für Navigationsansagen oder mit dem Mikrofon zusammen für Telefonate. Das Gute daran ist, dass man nicht völlig von der Außenwelt abgeschirmt ist, wie das mit Kopfhörern der Fall sein kann. Ich höre alles, Autos, Sirenen, Fahrradklingeln u.s.w.
Mit dem Helm habe ich jedenfalls schon für viel Aufmerksamkeit gesorgt, denn ich bin schon mehrfach begeistert drauf angesprochen worden, von Autofahrern sowie auch anderen Radfahrern.
Es ist sinnvoll bei einem vor Technik strotzenden Helm eine Regenhaube parat zu haben, auch wenn ihm leichte Schauer nichts anhaben können.
Wenn die Tage kälter werden, ist eine Mütze, die unter dem Helm nicht so dick aufträgt, am besten. Dafür habe ich ein Bike Beanie/Helmmütze, die vorne an der Stirn eine Verstärkung aus Windbreaker Material für zusätzlichen Windschutz eingearbeitet hat.
Hals
Das multifunktions Schlauchtuch ist universal einsetzbar. Ob als Schal oder unter einem Helm, dank der nahtfreien Verarbeitung vermeidet es Reibung und Druckstellen. Durch die spezielle Stricktechnik ist es stark dehnbar, ohne dass Laufmaschen entstehen. Ich nutze es gerne als Stirnband, um etwas über den Ohren zu haben in der Übergangszeit.
Im Winter kommen dann dickere Tücher und Schals zum Einsatz.
Rumpf
Bike Trikots haben spezielle Funktionen, wie Schweiß ableiten, schnell trocknen, atmungsaktive Mesh-Einsätze und eine antibakterielle Wirkung. Oft gibt es kleine Details wie reflektierende Prints, die für eine bessere Sichtbarkeit sorgen.
Wenn es Herbst wird, beginnt die Zeit des Zwiebellooks. Dafür eignen sich hervorragend Langarmshirts bzw. Funktionsunterwäsche. Am angenehmsten ist Merinowolle. Sie wärmt nicht nur, sondern ist auch atmungsaktiv, transportiert Schweiß vom Körper ab, ist beständig gegen Geruchsbildung und liegt äußerst bequem auf der Haut auf.
Als nächste Schicht käme dann schon die Fleecejacke. Sie ist ebenfalls atmungsaktiv, leicht, warm, strapazierfähig und schnelltrocknend. Darüber hinaus wird Feuchtigkeit auch hier zuverlässig vom Körper abtransportiert. Eine gut sitzende Fleecejacke darf ruhig am Körper anliegen, denn unter dem Fleece wird in der Regel nur ein dünner, ebenfalls anliegender Baselayer getragen. Die körpernahe Form hat den Vorteil, dass bei kühlen Temperaturen nur wenig Luft mitgewärmt werden muss. Trotz ausgezeichnetem Wärme-zu-Gewicht-Verhältnis bieten Fleecejacken eine gute Isolation. Somit eignen sie sich sowohl als Kälteschutz im Winter als auch bei kühlen Temperaturen im Frühling und Herbst. Das macht sie zum Must Have für alle Aktivitäten im Freien.
Zuletzt eine Schicht, die Wind und etwas Feuchtigkeit ab kann für den spontanen Regenschauer unterwegs. Ich habe mich für die voll reflektierende BIKE FORCE Windjacke entschieden mit atmungsaktiven Netzeinsätzen zur besseren Belüftung. Angeleuchtet strahlt sie hell auf und sorgt für hohe Sichtbarkeit. Diese trage ich fast das ganze Jahr durchgängig, nur im Hochsommer und bei Minusgraden steige ich um auf die gefütterte REFLECT360 Jacke von PROVIZ bzw. lasse sie bei Hitze ganz weg.
Und wenn’s eimerweise von oben kommt, habe ich den HOCK Super Praktiko Regenponcho mit Lüftung und seitlicher Armöffnung. Die großen Reflektoren an der Seite und auf der Rückseite des Regencapes sorgen dafür, dass man gesehen wird. Das hochwertige Nylon Material mit PVC Beschichtung und die mit einer besonderen Nahtversiegelungstechnologie abgedichteten Nähte lassen das Wasser vom Stoff abperlen und das Eindringen durch die Nähte wird wirksam verhindert. Das integrierte Hüftband verhindert störendes Flattern und bändigt den Poncho im Wind, ebenso wie die vorderen Lenkerhalteschlaufen. Die Brusttasche für die Aufbewahrung von Handy, Portemonnaie und Co. ist auch recht praktisch.
Mit Regenhosen konnte ich mich jedenfalls nie anfreunden, weil man doch sehr schwitzt darin.
Arme
In unserem Fahrradurlaub haben wir die Erfahrung gemacht, dass schnelle Wetterumschwünge und Fahrtwind tückisch sein können. Das Ergebnis war ein ordentlicher Sonnenbrand, so dass wir den Rest der Tour mit Jacke fahren mussten, obwohl es heiß war. Auf der Suche nach einer Alternative zur Jacke bzw. Sonnencreme habe ich die PEARL iZUMi Sun Sleeves Armlinge gefunden, welche UV-Schutz (UPF 50+) bieten. Die In-R-Cool-Technologie sorgt für optimalen Feuchtigkeitstransport und hält die Haut angenehm kühl, wenn die Sonne hoch am Himmel steht. Sie haben außerdem reflektierende Elemente.
Hände
Sommer
Roeckl Itamos Kurzfinger Handschuhe mit Micro Mesh an der Oberhand und ergonomischer Silikongel-Polsterung. Der Vorteil: Auf langen Touren oder ruppigem Untergrund werden die Hände entlastet und ermüden nicht so schnell. Rutschfesten Halt und präzises Lenken und Bremsen ermöglicht der großflächige SILICONE-GRIP. Reflektierende Designelemente geben in der Dunkelheit etwas Sicherheit.
Mich störte allerdings der weiße Abdruck an den Händen, daher wechselte ich auf die Roeckl Ilova Kurzfinger Handschuhe für Touren in heißen Sommertagen. Das hochelastische, luftige suntan Mesh an der Oberhand ist nicht nur angenehm dünn und luftdurchlässig und sorgt für einen passgenauen Sitz (der Handschuh soll schön eng anliegen!), es lässt auch UV-Strahlung durch, was unerwünschten Bräunungslinien vorbeugt.
Frühling/Herbst
Für den Übergang habe ich BIKE FORCE Reflexhandschuhe. Sie sind elastisch, haben Silikonaufdrucke in der Handinnenfläche für besseren Griff, sind schnelltrocknend und von +5° bis zu +14°C einsetzbar.
Ich habe noch ein zweites Paar, welches leicht wattiert ist und somit noch getragen werden kann, wenn es ein paar Grad kälter ist, allerdings haben sie keinen Grip und sind auch nicht wasserabweisend, weshalb sie mir nicht ganz so gut gefallen.
Winter
Auch für die kalte Jahreszeit habe ich zwei verschiedene Paar Handschuhe. Einerseits die GripGrab Ride Hi-Vis Windproof Winter Handschuhe, welche durch die grell gelbe Farbgebung und den Besatz mit reflektierenden Aufdrucken besonders für schlechte Lichtverhältnisse geeignet sind. Sie sind wärmeisolierend, atmungsaktiv, wasserabweisend und windundurchlässig. Die Gelpolster an den Handflächen ermöglichen eine komfortable Fahrt bei gleichzeitig guter Griffigkeit durch den Silikonbesatz.
Wenn es richtig kalt wird bei Minusgraden kommen meine ziener Diedejan AS Lobster 2in1 zum Einsatz. Die wasserdichte Membrane im Oberstoff sorgt für verlässlichen Wetterschutz, das warme TECNOWOOL Fleecefutter mit über 50% Wollanteil und die lange anpassbare Stulpe am Handgelenk bieten Schutz vor Kälte.
Der Clou an diesem Handschuh ist der zweite Innenhandschuh. Beide Handschuhe sind mit reflektierenden Elementen versehen und ergänzen sich super. Außerdem ist der Außenhandschuh radfahrfreundlich als Lobster gestaltet, indem er statt fünf Finger nur drei „Finger“ hat. Dabei gibt es für die vier Finger keine jeweils eigene Fingerbox, sondern nur zwei – für Zeige-/Mittelfinger und Ringfinger/kleiner Finger. Diese Aufteilung bringt noch besseren Kälteschutz, bietet aber gleichzeitig optimale Bewegungsfreiheit zur Bedienung der Schalt- und Bremshebel.
Ist es am Nachmittag wärmer, zieht man einfach den Oberhandschuh aus und hat immer noch die Innenhandschuhe oder wenn es nicht ganz so kalt ist, reicht vielleicht auch eine Schicht und man lässt die Innenhandschuhe weg.
Beine
Morgens kühl, nachmittags heiß – lange oder kurze Hose? Dafür gibt es eine super Erfindung: Beinlinge!
Um nicht zu frieren morgens übergezogen, am Nachmittag sind sie leicht zu verstauen, da sie nicht viel Platz wegnehmen. Alternativ geht natürlich auch eine Zip-Off Hose.
Im Sommer trage ich an regnerischen Tagen gerne schnell trocknende Hosen, diese sind aufgrund ihrer Beschaffenheit leicht und nicht zu warm, sollte es doch nicht regnen. Man findet sie im Fahrrad- sowie Outdoorbereich, als praktisches Zip-Off Modell oder herkömmliche Hosen.
Bei kühleren Temperaturen steige ich dann um auf die TSG Trailz DH Hose. Sie ist speziell für schlammiges oder kälteres Wetter konzipiert, langlebig und vereint eine starke maßgeschneiderte Konstruktion mit strategisch platzierten 4-Wege-Stretch-Mesh-Einsätzen für Schutz sowie Flexibilität in alle Richtungen für maximale Bewegungsfreiheit. Grob strukturiertes und dicht gewebtes Gewebe sorgt für maximale Reiß- und Abriebfestigkeit. Behandelt mit einer PU-Membran bietet es Wasser- und Schmutzabweisung. Ein flexibler, schnell trocknender und atmungsaktiver Rippeinsatz in der Rückenpasse und/oder im Schritt ermöglicht eine leichte Bewegung und garantiert einen bequemen Sitz beim Pedalieren. Der silikonbedruckte Innenbund sorgt dafür, dass die Hose auch an Ort und Stelle sitzen bleibt.
Wenn es an kalten Tagen mal nicht regnet, reicht mir auch eine gefütterte Leggings. Hier kann ich zum Beispiel die Alé Cycling R-EV1 Future Warm Tights empfehlen. Was diese Hose so besonders macht, ist die tolle Funktion, dass sie sich beim Tragen erwärmt, dank des thermoregulatorischen, speziellen B-HOT THERMO DWR-Gewebes. Wenn es trotzdem passiert, dass dich ein leichter Nieselregen überrascht, ist die Hose wasserabweisend und der wasserdichte Schaft an der Unterseite des Beines schützt vor Spritzwasser und nassen Straßen. Ein eingearbeitetes Sitzpolster hat die Hose auch.
Der Hersteller gibt einen Einsatzbereich bei Temperaturen von 0°C bis 12°C an, wobei mir das persönlich doch etwas zu optimistisch erscheint, aber jeder hat da ja ein anders Kälteempfinden. Ich ziehe sie bis maximal 6°C an.
Im Winter angekommen wird es dann Zeit für eine richtig kuschlig warme und wasserabweisende Hose. Ich habe mich für die VAUDE Qimsa II Softshell Hose entschieden. Aber sie ist nicht nur warm, sondern auch winddicht und trotzdem atmungsaktiv, dank Beinventilation. Stretcheinsätze machen das ganze sehr bequem. Die Weite kann am Beinabschluss reguliert werden. Innen ist ein angenehm weiches Futter, welches hervorragend isoliert. Der weitenregulierbare Hosenbund ist hinten höher geschnitten und mit elastischen Einsätzen ausgestattet, damit er eng am Körper anliegt und auch die empfindliche Nierenpartie gut geschützt bleibt. Natürlich wurde auch auf Reflexelemente geachtet.
Bei den angebotenen Produkten von Vaude kauft man gleichzeitig auch immer umweltfreundlich. Das Unternehmen achtet sehr auf Natur schonende Materialien.
Zuletzt sei auch hier die Funktionswäsche genannt. Meine langen Unterhosen sind ebenfalls aus Merinowolle.
Gesäß
Ich habe im Winter für einen wohlig warmen Po einen Lammfell Sattelbezug. Lammfell ist atmungsaktiv, weich und temperaturausgleichend. Der Bezug ist sehr strapazierfähig, schmutzabweisend und waschbar mit Wollwaschmittel bis 30 Grad.
Ansonsten wenn es um eine weiche Polsterung und genussvolles Radfahren geht, kann ich die Hosen von GONSO, die verschiedene Sitzpolster, je nach Einsatzbereich anbieten, sehr empfehlen. Der Hersteller tut viel für faire Arbeitsbedingungen, nutzt recycelte Kunststoffe ohne PFC und bietet einen Reparaturservice an, so dass nicht immer gleich neu gekauft werden muss.
Wenn’s etwas sportlicher sein darf und die Fahrt länger als eine Stunde andauert, sprich eine größere Radtour ansteht, greife ich gerne auf die AGU Switch III Essential Bib Shorts zurück. Diese hat für mich bisher das bequemste Polster. Das ist allerdings eine kleine Wissenschaft für sich und Geschmackssache, da muss man einfach ein wenig mit den einzelnen Herstellern herumprobieren was für einen am besten passt.
An der Hose gefällt mir besonders, dass trotz der Träger die schnelle Pinkelpause drin ist ohne sich völlig entblößen zu müssen. Denn praktischerweise hat sie hinten einen Reißverschluss eingenäht, den man im Falle eines Falles einfach öffnet und die Shorts in der Hocke leicht nach unten ziehen kann. Das Material der Träger ist sehr dünn, daher atmungsaktiv und angenehm zu tragen, ebenso wie das Polster.
Auch AGU verwendet recyceltes Polyester.
Wenn ein Sitzpolster nicht ausreicht, kommt man manchmal nicht drum herum sich mit dem Sattel auseinanderzusetzen. Eine Sitzknochenvermessung und ergonomische Sättel von SQlab können da sehr hilfreich sein.
füße
Natürlich musste ich auch einmal spezielle Socken ausprobieren. Ich kaufte daher einfach mal zum Test die CUBE Teamline. Der Hersteller verspricht eine optimale Klimaregulierung durch die Verwendung unterschiedlicher Zonen. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass die Haut gut atmen kann. Es sind keine störenden Nähte an ungünstigen Stellen, wodurch sie angenehm zu tragen sind und sie liegen eng an, was einen guten Halt gibt.
Auch gegen Regentage habe ich die passende Waffe in Form von Socken. Auf die SealSkinz bin ich aufmerksam geworden, als ich im Barfußbereich trotzdem keine nassen Füße bekommen wollte. Diese Socken sind völlig wasserdicht, atmungsaktiv und winddicht. Sie haben eine dreilagige Konstruktion für Wärme, Langlebigkeit und Wasserdichtigkeit mit Stretchdry-Technologie. Das Futter ist aus Merinowolle für Feuchtigkeitskontrolle und Komfort.
Elastische Knöchel- und Ristbänder bieten Halt und eine bequeme Passform. Des Weiteren sind sie waschbar bei 40°C.
Kommen wir zu guter letzt zu den Schuhen. Ich habe zwei Paar Cleat fähige, für Sommer und Winter je eins. Im Sommer fahre ich mit dem SHIMANO MT5 Mehrzweck-/Tourenschuh, der die Geheigenschaften von leichten Wanderschuhen mit der Funktionalität von MTB-Schuhen (MTB = Mountainbike) vereint. Besonders praktisch finde ich die Schnellschnürung mit Klettriemen am Abschluss für eine einfache Passformeinstellung. Sie haben eine Glasfaser verstärkte Versteifungsplatte für optimale Sohlensteifigkeit der Stufe 4. Die EVA-Zwischensohle und Gummi-Außensohle für bessere Pedaliereffizienz und ausgezeichneten Gehkomfort darf natürlich auch nicht fehlen. Als einteiliger Oberschuh gewährt eine sichere Passform, längere Haltbarkeit und spart Gewicht.
Meine Frau nutzt die fizik Terra Ergolace X2. Er ist ein besonders anpassungsfähiger Mountainbike-Schnürschuh, der zudem sehr robust gebaut und in Funktion und Form ein echtes Vielseitigkeitstalent ist. Im Einsatz bewähren sich diese Schuhe gleichermaßen auf Trails, Wegen und Asphalt. Der Ergolace-Schnürverschluss umschließt den Fuß ergonomisch und sichert eine individuell perfekte Passform. Das Obermaterial bietet Schutz vor Nässe, Kälte und Wind. Sein strapazierfähiges Ripstop-Gewebe ist abrieb- und reißfest. Eine PU-laminierte Zehenkappe sorgt für zusätzlichen Schutz und Haltbarkeit. Die steife aber nicht komplett harte X2-Außensohle wurde entwickelt, um ein Gleichgewicht zwischen guter Kraftübertragung und ausreichend Flexibilität für Komfort und Kontrolle zu schaffen. Sie bringt es auf dem Steifigkeitsindex auf Stufe 3. Die komprimierte EVA-Zwischensohle sorgt für Stabilität und Dämpfung, während das Vibram-Gummiprofil für Grip und Traktion zuständig ist. So hat man einen guten Grip auf nassem wie auf trockenem Untergrund, auf losem Geröll wie auf befestigten Wegen. Das richtungsweisende Stollenmuster wurde für einen sicheren Halt auf Klick-Pedalen entwickelt, wobei Abstand und Tiefe so ausgelegt sind, dass die Sohlen sowohl auf weicheren Böden greifen, aber auch trittsicher auf glatten Felsen sind.
Die VAUDE Minaki Mid II STX kommen bei mir im Winter zum Einsatz. Der halbhoch geschnittene Schuh schützt mit der wärmenden und wasserdichten Konstruktion mit Sympatex® Membran vor Schmutz und Nässe. Das PrimaLoft® Eco Innenfutter sorgt für eine gute Isolation, ist winddicht jedoch gleichzeitig atmungsaktiv und hält die Füße bis über den Knöchel warm. Mit dem Boa-Schnellverschluss ist ein komfortables An- und Ausziehen gewährleistet, eine Nachjustierung ist auch mit Handschuhen schnell und einfach möglich. Über der Schnürung liegt eine Lasche mit wasserdichtem Klettverschluss zum Schutz vor Schmutz und Spritzwasser. Der zweite Klettverschluss am Knöchel sorgt für zusätzlichen Halt. Im Rückfuß-Bereich sind reflektierende Elemente angebracht. Die griffige All Mountain-Profilsohle ist Klickpedal kompatibel und bietet auch bei winterlichen Bedingungen einen hervorragenden Grip und Laufkomfort. Der Stabilitätsindex liegt hier bei 6.
Wer trotzdem unter kalten Füßen leidet, könnte wärmende Cremes ausprobieren, wie zum Beispiel das Wärme-Balsam von Gehwol oder das Allgäuer Latschenkiefer®Fuß-Balsam wohlig & warm. Sie regen die Durchblutung an und können so für Wärme sorgen.
Bei ganz knackigen Minustemperaturen komme allerdings auch ich an meine Wohlfühlgrenze, daher habe ich etwas tiefer in die Tasche gegriffen und eine Anschaffung gemacht, die ich schon länger auf dem Wunschzettel hatte, damals für’s Snowboarden und Motorrad fahren, heute eben für’s Radfahren. Die Rede ist von den LENZ Heat sock 6.1 toe cap merino compression, sprich beheizbare Socken, die sich im übrigen auch für kalte Weihnachts- und Flohmärkte oder auch Stadionbesuche für den Hertha BSC Dauerkartenbesitzer eignen. 😉
Lenz hat hier besonders darauf geachtet, dass die Wärme sich gleichmäßig über Fuß und Unterschenkel verteilt. Während es bei anderen Herstellern nur von der Sohle ausgeht, ist das Heizelement bei diesen Socken so angeordnet, dass die Zehen von unten und oben beheizt werden.
Die eingefrorenen Zehen im Winter gehören also für mich nun auch der Vergangenheit an.
Nach der FAhrt
Am besten direkt ins Warme und sich umziehen, sofern man stark verschwitzt ans Ziel gekommen ist.
Fazit
Jeder hat ein anderes Kälteempfinden, von daher gilt es sich auszuprobieren, was für einen passend ist. Ein paar Grad mehr oder weniger können im Winter einen starken Unterschied für das Wohlbefinden ausmachen.
Als Grundregel kann man festhalten, dass ein leichtes Frösteln zu Beginn der Fahrt normal und wünschenswert ist. Das ist ein gutes Zeichen, dass du genau richtig gekleidet bist. Denn wenn du erstmal ein paar Minuten unterwegs bist, wirst du feststellen, dass dir ganz schnell warm wird und da wäre es unangenehm zu warm angezogen zu sein und zu schwitzen.
Du kannst dem Frösteln auch entgehen, indem du Aufwärmübungen noch in deiner Wohnung vor Fahrtantritt machst. Das Kreisen von Armen und den Fußgelenken bringt die Bänder in Schwung, Kniebeugen und kurze Sprünge sind sowohl für die Beinmuskulatur als auch den Kreislauf perfekt. So gut durchblutet schafft man auch die ersten Kilometer gut. Und ab dann wird’s sowieso wärmer.
Ganzjährig unterwegs zu sein, erfordert das richtige Equipment. Das eine oder andere Kleidungsstück inspiriert vielleicht einige sich auch bei weniger gutem Wetter aufs Rad und somit auch in die Natur hinaus zu wagen und gleichzeitig etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Als Allwetterradlerin bin ich jedenfalls sehr froh für die passende Klamotte bei jeder Gradzahl. So vermiest einem Petrus nie den täglich entspannten Trip auf dem geliebten Drahtesel.
In diesem Sinne, gute Fahrt an alle. 😉
Autorin
- Als jemand, der in einem medizinischen Beruf arbeitet, interessiere ich mich von Hause aus für die menschliche Biologie. Seit meiner "Diagnose Insulinresistenz" Anfang 2017 lebe ich zusammen mit meiner Frau bewusster und befasse mich viel mit Gesundheits- und Ernährungsthemen. Zudem haben wir vor Jahren dem "Mainstream" den Rücken gekehrt und beschäftigen uns näher mit politischen Themen... und Lebensmittel sind sehr politisch.
Letzte Beiträge
- Gesundheit10. Oktober 2022So gesund ist Fahrrad fahren im Winter
- Gesundheit9. Oktober 2022Unsere erste Outdoor Fahrradreise
- Umwelt8. Oktober 2022Nützliches für das Rad
- Gesundheit2. Oktober 2022Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!
1 Pingback