Gedanken-Puzzle

weil alle Themen ineinander greifen

Musik im Kopf

738 Wörter

Ich sagte ja schon hin und wieder (kleine Untertreibung), dass ich auf meine Art ein Musik Nerd bin, aber mich vor allem auch dafür interessie, wie die Dinge funktionieren, also in dem Fall Musik eigentlich entsteht und welche Ausnahmen es dabei gibt.

Wie hören wir Musik?

Den meisten reicht es zu wissen, dass der Klang über die Ohren, die als Lautsprecher fungieren mittels Flimmerhäärchen über die Gehörknöchelchen ans Gehirn weitergeleitet werden und wir im Gehirn daraus Musik machen. Dagegen ist auch nichts zu sagen, denn in aller Kürze ist das grob der Prozess dahinter, den wir durchlaufen, aber war es das schon?

Musik entsteht im gesamten Gehirn

Im Vergleich zu dem Seheindruck, wird Musik im Grunde überwiegend im Gehirn produziert. Die Ohren liefern Grunddaten, die anschließen 4 bis 5 mal in verschiedenen Verarbeitungsschritten hochgerechnet werden. An dieser Stelle kann ich dieses kurzweilige Hörbuch empfehlen.

DAs „musiker gesicht“

Es gibt hier, wie gesagt keine festen Bereiche. Wie kann man sich das besser vorstellen.

Wir alle haben schon einmal einen Vollblut Schlagzeuger oder Gitarristen auf der Bühne gesehen und ihre Mimik sagt eigentlich immer schon alles aus. Musik produzieren oder machen ist nämlich eng mit der Sprache verbunden, weswegen es oftmals so aussieht, als wollen die Leute was sagen.

In diesem Clip sieht man auch ganz schöne Gesichtszüge:

Das ist nur eines dieser Bereiche.

Rhythmus im Bein

Die Menschen tanzen zuweilen ja auch nach Musik, verspüren also bei gewisser Taktung einen gewissen Bewegungsdrang.

Mir fiel schon öfter auf und nun kann ich mir auch denken warum das so sein könnte, dass die meisten, die einen Takt mit wippen oder stampfen dies primär mit dem rechten Fuß tun, natürlich zappelt bei einigen auch gleich der ganze Körper mit. 😉

Manfred Spitzer, wie auch andere Neurologen erkannten, dass der Rhythmus von der linken Hemisphäre verarbeitet wird und somit ist da die rechte Körperseite vermehrt angesprochen. Dahingegen kommt die Melodie aus der rechten gefühlvolleren Hemisphäre, die Harmonien erzeugt.

Natürlich haben wir noch den Mittelsteg, der die Kommunikation zwischen beiden Gehirnhälften steuert, somit wir der akustische Eindruck dauernd versucht zu synchronisieren.

Darüberhinaus besitzt das Gehirn eine gewisse Neuroplastizität, was bedeutet, dass es sehr anpassungsfähig ist. Das sieht man sehr gut, wenn bestimmte Areale ausfallen.

In den Büchern von Oliver Sacks wimmelt es vor solchen Fällen. Es beeindruckt mich immer wieder, was das Gehirn so alles kann.

Wie ich schon öfter schrieb, ist eigentlich nichts bewegender für den Menschen als Klänge. Sie holen die tiefsten Gefühle ans Licht und so gut wie alle Menschen lieben Musik, wenn es auch nicht der gleiche Geschmack ist, aber über den lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.

Alles eine Frage der Wahrnehmung

Kleiner Zwischenstopp bei der Epilepsie

Ein einfaches Beispiel, was unsere Wahrnehmung beträchtlich verändert ist der Zustand des Corpus Callosum, also die Brücke, die beide Hemisphären mit Informationen versorgt. Einen interessanten Artikel fand ich hier auch zu Epilepsie. Bei dieser Krankheit wird bekanntermaßen mal gern die Verbindung des Steges gekappt.

Dies ist wieder ein schönes Beispiel, dass die Wissenschaft mit Vorsicht zu genießen ist. Ich weiß nicht, ob solch drastische gerechtfertigt sind…

Akustische Illusionen

Jüngst stieß ich auf diverse Illusionen, die das Gehör betreffen, wie Wortwahrnehmungen, die mannigfaltig sein können und nach vielen Jahren eine Erklärung für die Songverhörer sein könnten, den viele Menschen ja unterliegen.

Sehr spannend war, dass das Gehirn über den Rhythmus die Songs bei veränderte Tonhöhe der Noten trotzdem erkannt werden konnten.

Ich verrate mal nicht alle. 🙂

Nachfolgend die Links dazu:
Playlist mit einigen Illusionen/Selbsttests
Playlist mit sehr vielen Illusionen

Man wird hier des öfteren den Namen der Psychologin Diana Deutsch hören, die einige dieser Phänomene untersuchte.

In dem Buch von Oliver Sacks – Der einarmige Pianist las ich auch bereits von ihr.

Fazit

Wie also ist das nun mit der Wahrnehmung? Dürfen wir unseren Ohren trauen?

Den Lauschern darf man genauso gut trauen wie seinen anderen Sinnen, immer mit dem Bewusstsein, dass Wahrnehmung sehr individuell ist und gern da auch mal Abweichungen dabei sein können.

In der Regel hilft es weiter über diese Eindrücke zu reden, aber frei von Erwartungen des Gegenübers zu sein, denn der hat wieder eine eigene Wahrnehmung.

Autorin

Susann
Susann
Schon als Kind war ich verzaubert von der Musik und Technik, die mir erlaubte noch mehr Klänge zu hören.
In der Schule, gerade im Abitur, lernte ich Worte immer mehr zu schätzen und hinterfrage Sprache, Worte und Zeichen aktiv.
Ab 2017 trat dann der Komplex Gesundheit vermehrt in unser Leben.

Primär werde ich zu diesen meine Gedanken kundtun. Mit zunehmender Beschäftigung damit fiel mir auf, dass diese Bereiche nicht so voneinander abgegrenzt sind, wie man vielleicht denken könnte.

Das eine führt zum nächsten und alles verbindet sich.

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