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Musik als Zugang zur Seele

861 Wörter

Früher habe ich viele Abende damit verbracht oftmals zu chatten oder im Netz rumzuhängen und Musik zu hören. Mit einigen Freunden habe ich dann Tracks via YouTube ausgetauscht oder „Musik raten“ gespielt, wenn man so will – mal wildere und mal ruhige oder gar lustige Musik, die aber immer hoch emotional war. Damit konnte ich Stunden füllen.

Musik bewegt…

wenn die Stimmung passt, sogar bis zu Tränen…es ist schon gruselig, wie tief man da empfinden kann, aber irgendwie auch schön. Gerade wenn ich selbst Keyboard spielte, konnte ich unglaublich tief in die Töne einsteigen und jeden einzelnen in mir fühlen. Es war und ist immer das einzige Medium, dass so tiefe Empfindungen auslösen kann, also entsprechend dann auch bei Filmen. Ich meine, stellen wir mal bei den Filmen den Ton ab, was bleibt da noch?

nur Eine HSP Macke?

Wenn ich darüber spreche, wie Musik mich bewegen kann, werde ich (wie so oft) groß angeschaut. Ich kenne wenig Personen, denen Musik so nah gehen kann und bin immer dankbar, wenn ich auf Menschen treffe, die auch hoffnungslos Musik oder andere kreative Ausdrucksweisen lieben.

Wobei ich sagen muss, dass ich generell ein großer Akustik Fan bin, also auf jegliche akustische Form reagiere. Für mich ist es nicht egal, wer den Song singt, denn die Stimme ist Teil des Gefühls, das sie beim Hörer erzeugt. Ob ich nun beispielsweise Bohemian Rhapsody von Queen mit Freddie Mercury höre oder eine spätere Fassung mit Paul Rodgers am Mikrofon höre, ist absolut nicht das gleiche und da stimmt mir jeder Queen Fan vermutlich sofort zu. 😛

oder doch persönliche Obsession?

Gerade mein Vater hat mich schon früh mit diverser Musik in Kontakt gebracht. Später hat dann noch mein Bruder mehr oder weniger seinen Einfluss auf mich gehabt. Meist lief irgendwas und wenn es das Radio war, aber man kann auch nicht sagen, dass es nur darum ging, dass etwas dudelte – die Musikrichtungen waren schon klar abgesteckt (allein schon durch die Wahl des Senders), was mein Bruder und ich gerade im Ausleben unserer eigenen musikalischen Vorlieben gemerkt haben.

Ich selbst war als Kind viele Jahre in einer Musikschule und so überrascht es nicht, dass Musik neben Deutsch und später auch partiell Geschichte zu meinen Favoriten zählte. Meine Musiklehrerin war immer fest davon überzeugt, dass ich mit Musik mein Geld verdienen sollte, also selbst am besten Musiklehrerin werde oder therapeutisch arbeite. In solchen Berufen habe ich mich aber nie gesehen, denn ich wollte die Musik nicht teilen oder sie zu meinem Berufsalltag werden lassen.

Meiner Meinung sind gerade die Menschen, die über kreative Formen kommunizieren, ob nun aktiv oder passiv über Künstler, sehr wahrscheinlich eher gefühlsbetonter (das ist jedenfalls meine bisherige Theorie 😉 ).

Eine solche Art der Kommunikation verlangt aber oftmals viel Überwindung, denn diese Dinge zu teilen oder auch nur offen zuzugeben, was einem gefällt oder einem durch Kopf oder Herz geht, ist nicht gerade einfach. Gerade deswegen habe ich den höchsten Respekt vor den Kreativen, die ihre Gefühle so bereitwillig teilen und aller Welt dadurch zeigen, was sie bewegt.

Ich weiß nicht, wie es bei anderen ist, aber ich möchte immer etwas neues entdecken können, auch wenn ich ziemlich feste Vorstellungen von Musik habe, gehe ich immer selbst auf die Suche und lasse mich auf neues ein.

Einfach das Radio anzumachen und mich berieseln zu lassen, war noch nie mein Ding und auch als Kind mochte ich das nie, zumal es für mich die Musik auch entwertet. Für mich ist sie zu wertvoll als das ich mir diese durch den Kommerz-Wahn und dauernde Werbeeinblendungen kaputt machen lassen will.

music sharing is caring

Wer welche Musik hört oder welche Filme jemand mag, ist für mich persönlich nicht so unbedeutend, wie manche denken mögen.

Ich frage die Leute um mich herum meistens, was sie so hören oder sehen, weil das ebenso etwas über den Menschen sagt, wie seine Kleidung oder das Auftreten, oder oder oder.

Manche Sachen sind auch Zeitgeist, mit denen ist man aufgewachsen und gerade deswegen hält man daran fest. Mit Ablehnung funktioniert es ja genauso. Es gibt Tracks, die negative Erinnerungen auslösen können.

Musik, die beispielsweise in einer Phase der Verliebtheit oder bei durchlebtem Liebeskummer gehört wurde, hat die eigenen Gefühle wie ein Schwamm aufgesogen und ja es kann auch passiv traumatisch für die Umgebung sein, wenn die Person dann die ganze Zeit die gleiche Platte auflegt…ich spreche da aus Erfahrung. Dadurch sind einige Songs im späteren Leben für einen persönlich nicht mehr gerade auf der Favoriten Liste. 😀

Auf Musik darf auch heftig reagiert werden, da sie jeden anders triggert, eben mal positiv und mal negativ. Darüber können Menschen ihre persönlichen Geschichten teilen und darum geht es für mich jedenfalls ein Stück weit um uns als Individuen mit all unseren guten und schlechten Erfahrungen.

Daher kann ich nur sagen, dass ich dankbar bin, wenn jemand mit mir seine Erlebnisse teilen will. 🙂

 

Autorin

Susann
Susann
Schon als Kind war ich verzaubert von der Musik und Technik, die mir erlaubte noch mehr Klänge zu hören.
In der Schule, gerade im Abitur, lernte ich Worte immer mehr zu schätzen und hinterfrage Sprache, Worte und Zeichen aktiv.
Ab 2017 trat dann der Komplex Gesundheit vermehrt in unser Leben.

Primär werde ich zu diesen meine Gedanken kundtun. Mit zunehmender Beschäftigung damit fiel mir auf, dass diese Bereiche nicht so voneinander abgegrenzt sind, wie man vielleicht denken könnte.

Das eine führt zum nächsten und alles verbindet sich.

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