Wir allen wissen, dass Lachen die beste Medizin ist, aber stimmt das auch und worüber sollten wir lachen und worüber besser nicht.
In meinem Beitrag Aphantasie und Humor habe ich mich schon einmal kritisch mit dem Thema „Comedy“ auseinandergesetzt. Ich möchte gern ein Verständnis für aus meiner Sicht vertretbaren und weniger angebrachte Situationen schaffen.
Dazu stelle ich zwei unterschiedliche Funktionen und Perspektiven von Humor gegenüber.
Inhaltsverzeichnis
Ironie, Satire, Sarkasmus & Zynismus
Ich werde nicht näher auf die einzelnen Formen eingehen, da ich denke, dass man diese gut genug kennt oder falls dies nicht der Fall sein sollte, sich bei Interesse kundig macht.
Die meisten dieser Formen sind aus meiner Sicht, wie schon an anderer Stelle erwähnt, oftmals Ausdruck von Gefühlen wie Aggression, Wut und Verzweiflung.
Natürlich dienen diese Kunstformen, wie bekannt ist, dem Ziel der Spiegelung und Überhöhung von gesellschaftlichem Verhalten und man möge mich nicht falsch verstehen, denn ich habe nichts per se gegen Gesellschaftskritik, frage aber nach dem Hintergrund und dem Maß der Dinge dabei.
Auch höre ich mir in der Musik gern tiefgründige Lieder mit zum Teil satirischen und zynischen Inhalten an und tue das auch ganz bewusst, um darüber reflektieren zu können, denn dafür ist sie ja da.
Noch wichtiger wäre für mich aber, wie ich mich nach dem Konsum von zum Beispiel Satire fühle.
Früher habe ich öfter so etwas wie „Die Anstalt“ gesehen, aber so wirklich gut ging es mir damit auch nicht. Deswegen schaue ich jetzt auch weder großartig tagespolitische Themen noch die Nachäffung selbiger, weil ich es mittlerweile für Zeitverschwendung halte. Meine Energie kann ich meiner Meinung nach auch gewinnbringender einsetzen.
Die Motivation des Lachens ist für mich wesentlich. Lache ich jemanden aus, verhalte mich schäbig und stelle mich über ihn oder lache ich mit jemanden, weil ich mit ihm sympathisiere und mich in die Lage empathisch einfühlen kann?
Fühlt es sich wirklich anders an, als wenn ich mich über eine Arbeitssituation ärgere? Das bitte ich jeden für sich zu prüfen. Viele wissen, wovon ich rede, aber ich erkenne immer häufiger, wie sinnlos das eigentlich ist. Aufregen ohne nachfolgende Handlungen einzuleiten, ändert eben nichts. Für mich ist in erster Linie mein eigenes Verhalten zu hinterfragen.
Freude empfinden und teilen
Widmen wir uns also lieber den Aspekten, die tatsächlich heilen.
eine kleine Kostprobe
Nicht umsonst sind Katzenvideos so beliebt, da die häufig skurrilen Vierbeiner, die wir so lieben uns auch das eine oder andere wundersame Lächeln entlocken können. 😻😸
Die dazugehörige Wissenschaft nennt sich Gelatolologie. Diese konnte bisher folgende Effekte auf den Menschen nachweisen:
- Senkung des Cortisol Spiegels und Blutdrucks
- Verbesserung und Erhalt des sozialen Gruppenklimas
- Schmerzlinderung
- Steigerung der Kreativität
- Förderung der Konzentrationsfähigkeit
Drei Minuten herzhaftes Lachen sollen so effektiv sein wie 15 Minuten Fitnesstraining. Eine ordentliche Lachattacke beansprucht auch so ziemlich den ganzen Körper. Diese Aussage ist also sehr plausibel.
Auch drücken wir über Lächeln Sympathien füreinander aus, die an der einen oder anderen Stelle auch zu einem Flirt werden können. 😉
Mit gezieltem Einsatz von Humor lässt sich das Eis brechen und Lockerheit in angespannte Situationen bringen.
Gezieltes Lachen
Über Lach-Yoga, Lach-Clubs oder auch den gezielten Einsatz des Lächelns vor einem Spiegel haben wir hier und da schon gehört. Man soll Lächeln, auch wenn einem nicht danach ist, da das Gehirn die Absicht dahinter nicht unterscheidet.
Und ich denke, dass Lachfalten auch ein eher kleines Übel wären im Vergleich zu den anderen Nebeneffekten. Außerdem wird doch gesagt, dass Humor jung hält, also gleicht das doch wieder alles aus, oder? 😁
Auch gibt es Untersuchungen was passiert, wenn jemand nur mit grimmiger Miene durch die Gegend läuft, denn es erfolgt entsprechende Resonanz darauf. Genau das Gegenteil erfolgt bei einem lächelnden Gesicht, da natürlich dann andere Menschen angezogen werden.
Würden wir alle mehr lächeln, so würde es wie bei dem Artikel über Ansteckung zu einer positiven Pandemie kommen und ich meine, dass gegen diese Effekte wohl kaum jemand etwas haben kann. 😃
ein Exkurs in die literatur
Das Fenstertheater von Ilse Aichinger fiel mir neulich wieder in die Hände und ich überflog die Kurzgeschichte nach so vielen Jahren und erinnerte mich daran, wie wir darüber im Unterricht gesprochen hatten.
Der alte Mann machte abends Faxen mit einem kleinen Jungen. Beide hatten Spass dabei. Die Frau, welche die Situation beobachtete und Wachleute rief, missdeutete, was sich vor ihren Augen abspielte. Meiner Meinung nach wird hier eine harmlose Situation aufgebauscht.
Auch diese Geschichte lässt tief blicken, aber wir können entscheiden, wie wir uns verhalten.
Machen wir es wie der alte Mann und der Junge oder wie die Frau?
Das liegt allein an uns. 🙂
Weiterführende Links
biologie-seite.de/Biologie/Gelotologie
lebenswert365.info/gelotologie/
humor.ch/index/gelotologie.htm
Autorin
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Schon als Kind war ich verzaubert von der Musik und Technik, die mir erlaubte noch mehr Klänge zu hören.
In der Schule, gerade im Abitur, lernte ich Worte immer mehr zu schätzen und hinterfrage Sprache, Worte und Zeichen aktiv.
Ab 2017 trat dann der Komplex Gesundheit vermehrt in unser Leben.
Primär werde ich zu diesen meine Gedanken kundtun. Mit zunehmender Beschäftigung damit fiel mir auf, dass diese Bereiche nicht so voneinander abgegrenzt sind, wie man vielleicht denken könnte.
Das eine führt zum nächsten und alles verbindet sich.