Vielleicht geht es dem einen oder anderen ja ähnlich wie mir – nach langen anregenden Gesprächen kann es sein, dass ich sehr schwer einschlafe und sobald ich auch nur leicht wach bin, sofort wieder beginne nachzudenken.
Das unaufhörliche Kopfkarussell
Es ist schon interessant, wie lange und aus wie vielen Perspektiven man sich mit dem Gesprochenen befassen kann. Als ob mein Gehirn mir zeigen will, was es alles registriert hat und das unaufhörlich immer wieder durchgeht, bis es noch so kleine Eindrücke verarbeitet hat.
Irgendwann beginnt eine neue Schleife, um die einzelnen Bausteine zu Bildern zusammenzusetzen und diese werden dann in die persönlichen Kontexte gebracht. Das kann sehr langwierig sein, aber es läuft auch im Hintergrund ab, wie bei einem Computer. Man denkt nicht einmal aktiv darüber nach, sondern es passiert einfach, auch unterbewusst. Das geht dann immer wieder von vorne los. Manchmal kann das sehr energiefressend sein.
Was macht das Gehirn da?
Da den Hochsensiblen die Filter fehlen, nehmen wir alles auf und ich nehme an, dass nach einer so intensiven Zeit und Fülle an neuen Eindrücken der Kopf eine Menge zu verarbeiten hat, besonders wenn wir alles mögliche daraus mitnehmen wollen. Das ganze Ensemble an Reizen ist also in unserem Kopf und verarbeitet munter vor sich hin. Ob man das abstellen kann, weiß ich nicht, denn mir gelingt es nicht. Da das allerdings bei mir immer so ist, habe ich mich damit ja auch halbwegs arrangiert. Heftiger ist es meist nur, wenn mich die Themen stark beschäftigen (meist negativ) oder bei neuen Menschen, die ich gerade kennenlerne, da kann das dann auch mal mehr sein, weil es da ja noch soviel zu entdecken gibt. 😉
Das Gegebene positiv nutzen
Wie gesagt, ich kenne es nicht anders und habe, wie sehr oft gedacht, dass ich einfach nur irgendwie gestört bin, aber nein, ich wurde so geboren. Auch hier gab es wieder den Moment der Erleichterung, als man das über sich selbst wusste.
Auch wenn es mich manchmal um den Schlaf bringen kann oder tagelang durch meinen Kopf geistert, denke ich, dass es einen Sinn hat und ich es annehme um einfach die Chance zu nutzen soviel Sinnvolles aus den Informationen mitzunehmen, wie ich kann.
Hochsensibilität macht einen anders, nicht besser oder schlechter und es ist weder per se Fluch noch Segen. 😉
Autorin
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Schon als Kind war ich verzaubert von der Musik und Technik, die mir erlaubte noch mehr Klänge zu hören.
In der Schule, gerade im Abitur, lernte ich Worte immer mehr zu schätzen und hinterfrage Sprache, Worte und Zeichen aktiv.
Ab 2017 trat dann der Komplex Gesundheit vermehrt in unser Leben.
Primär werde ich zu diesen meine Gedanken kundtun. Mit zunehmender Beschäftigung damit fiel mir auf, dass diese Bereiche nicht so voneinander abgegrenzt sind, wie man vielleicht denken könnte.
Das eine führt zum nächsten und alles verbindet sich.